Interview Gerard Butler Drachenzähmen leicht gemacht

Wie Gerard Butler mein Interview verlängern wollte – Behind the Scenes bei den „Drachenzähmen leicht gemacht“ Interviews

Interview Gerard Butler Drachenzähmen leicht gemacht
© 2025 Universal Studios. All Rights Reserved. (2)

Wir alle wissen: Ich liebe Interviews. Auch, weil sie eben live und echt sind und theoretisch alles passieren kann. Die Interviews zu „Drachenzähmen leicht gemacht“ waren mal wieder so Momente bei dem ich dachte: Oh, das lief dann doch anders als geplant.

Zwischen Drachen und Dialogen: Die Interviews zur Realverfilmung

Für familie.de und kino.de habe ich Interviews zur neuen „Drachenzähmen leicht gemacht“-Realverfilmung geführt. Die Gesprächen fanden u.a. mit Gerard Butler, Mason Thames, Nico Parker, Nick Frost und dem Regisseur Dean DeBlois statt.

Was mich besonders gefreut hat: Die Interviews drehten sich schnell um genau die Themen, die auch im Film stark mitschwingen und die sich abseits von den immergleichen Fragen bewegen.

Wie finden und stehen wir zu uns selbst?
Was macht ein gutes Vorbild aus?

Was bedeutet gute Elternschaft?
Und warum ist Stärke nicht immer gleichzusetzen mit Härte?

Ich liebe solche Gespräche, auch wenn ich weiß, dass das nicht alle so sehen. In Zeiten von Social Media sind schnelle Frage/Antwortrunden á la „Rot oder Blau – welche Farbe gefällt euch besser?“ tatsächlich oft gefragter. Kurze Antworten lassen sich nachher schneller mal nebenbei konsumieren, gerade wenn man sich eben nicht mit solchen deepen Fragen wie Vorbildern oder Sinnsuche beschäftigen möchte. Verstehe ich alles, aber trotzdem habe ich eben genau diese Fragen an die Hollywood-Stars gestellt.

Digitale Interviews: Oftmals eine Herausforderung

Um euch da vielleicht mal abzuholen, weil ich nicht voraussetzen kann, dass ihr alle wisst, wie digitale Interviews ablaufen: In aller Regel werden Journalist*innen im Fünf-Minuten-Takt in die digitalen Räume geschoben. Bedeutet für alle Beteiligten: Frage(n), Antwort(en) – je nachdem wie ausufernd jemand antwortet, nächster Slot.

Abgesehen von meinem überhaupt nicht vorhandenen Schauspieltalent ist das auch der Punkt an dem ich immer denke: Ich könnte diesen Job niemals machen. Diese Dauer-Bereitschaft beim Antworten wäre überhaupt nichts für mich. Ich liebe es, Fragen zu stellen – aber die Vorstellung, selbst nonstop zu antworten? Horror.

Klar haben die Schauspielenden auch Medientraining, aber da vorher ja nicht klar ist, welche Fragen überhaupt so kommen, muss man auf alles und nichts vorbereitet sein. Das spiegelt sich dann manchmal auch in den Antworten, die noch dazu ja unter diesem Zeitdruck passieren. Vielleicht will man ja eigentlich gern tiefer einsteigen, aber alle Beteiligten wissen auch: Nach wenigen Minuten gehts auch weiter. Und das den ganzen Tag.

Stille im Interview

Für mich ist die Technik in solchen Momenten tatsächlich der größte Stressfaktor. Wir kennen das ja alle, dass manchmal im entscheidenden Moment irgendwas nicht klappt (neulich in einem anderen Interview wurde beispielsweise mein Bildschirm einfach schwarz, aber dazu ein anderes Mal).

Bei den „Drachenzähmen leicht gemacht“ – Interviews war es so, dass ich in einem Gespräch für mein Gegenüber einfach eingefroren bin. Während ich also darauf wartete, dass Mason Thames & Nico Parker antworteten, dachten die Beiden eher sowas wie: „Ok, die sagt gar nichts mehr, dann schweigen wir uns jetzt wohl an“. Auch ne Art die Zeit zu verplempern, nur habe ich das ja überhaupt nicht mitbekommen.

Ich habe die Frage, die erst an Mason ging, noch mal an Nico gestellt, weil ich dieses Schweigen unbedingt beenden wollte. Mason überlegte darauf hin laut, ob ich mir seine Antwort nicht gefallen hat, was mich wirklich irritierte. Aber ich hatte den Kontext einfach nicht. Das sind nämlich die Momente, die ich dann erst beim nochmal anschauen vom Material Tage später wirklich verstehe. Und dann oft denke: „Ach Mist, hätte ich doch mal …“ Aber hätte, hätte, Fahrradkette …

Gerard Butler im Interview

Beim Gespräch mit Gerard Butler ging technisch zumindest alles gut. Wir sprachen über seine Rolle und wie sich das anfühlt, die plötzlich nicht nur mit der Stimme sondern seinem ganzen Sein zu füllen. Denn Gerry hat schon im Animationsfilm Haudrauf den Stoischen gesprochen, in der Realverfilmung ist er nun wieder in dieser Rolle zurück.

Wir sprachen auch darüber was gute Eltern-Kind-Beziehungen ausmacht und wieso wir manchmal auch so sprachlos voreinander stehen. Im Film gibt es nämlich eine Szene, die das wirklich gut zeigt und mich schon auch sehr abgeholt hat.

Wir kamen, wie es ja eh immer das Beste ist, ins Plaudern, nur hatte ich die Zeitbegrenzung natürlich im Kopf und außerdem einen Chat, in dem mir mitgeteilt wurde, ich möge jetzt bitte keine Frage mehr stellen. Als ich das Interview also abmoderierte, war Gerard Butler sehr verwundert und fragte nach, ob die Zeit wirklich schon vorbei sei.


Er hätte noch ein paar Minuten drangehängt, was mich natürlich sehr gefreut hat. Leider war es nicht möglich, die Zeitpläne sind bei sowas immer sehr eng und so mussten wir uns nach einem kleinen Plausch und einem „You are so lovely“ von ihm an mich dann doch trennen.

Ich nehm das mal als Kompliment – und als kleines Zeichen, dass wir uns beide gut unterhalten gefühlt haben.

Den Zusammenschnitt vom Interview findet ihr u.a. auf Instagram.

Habt ihr Lust auf mehr dieser Behind the Scenes Artikel?


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert