Oliver Rihs im Interview zu Schwarze Schafe

Oliver Rihs: „Lieber mal riskieren, dafür Schelte zu bekommen, als nie einen Mucks machen“

Gestern habt ihr ja schon das Interview mit Milan Peschel gelesen, da machen wir doch heute gleich mit Oliver Rihs weiter. Der ist nämlich der Regisseur von „Schwarze Schafe“ und dem neuen „#Schwarze Schafe“ – Film. Aber das ist natürlich nicht alles, was der Schweizer so tut. Mehr von ihm erfahrt ihr im Interview.

Und weil ich gerade diese Woche ja über meine Liebe zu Zufällen geschrieben habe: Auch dieses Interview ist einem Zufall geschuldet. Zum Interviewtermin mit Milan musste ich spontan die Kids mitnehmen und ich sag mal so: Sie hatten die Zeit ihres Lebens. Ein Grund dafür: Oliver und sein Geschäftspartner Jan Krüger. Die Beiden haben inklusive Playmobil-Auto wirklich alles gegeben, damit die Kinder sich nicht langweilen. Und so kamen dann eben auch der Regisseur und ich ins Gespräch.

Oliver, für wen hast du „#Schwarze Schafe“ gedreht? Wer sollte sich den Film unbedingt ansehen?

Oliver Rihs: Schwarze Schafe ist für alle, die mal ihr eigenes Sorgenpaket für 90 Minuten ablegen wollen und sich mit Leichtigkeit und frechem Humor den großen ernsten Themen unserer Zeit widmen möchten.

Ihr habt sowohl „Schwarze Schafe“ als auch den aktuellen „#Schwarze Schafe“ ohne Filmförderung gedreht. Warum war dir das wichtig?

Damit wir die volle Freiheit beibehalten können und wirklich ungefiltert drehen, was wir auch drehen wollen. Kein Maulkorb der einen von fremden Instanzen angelegt wird.

Mit welcher Figur aus „#Schwarze Schafe“ würdest du dich im realen Leben am besten verstehen und warum?

Ich denke, ich würde mich mit dem Clanchef Omar gut verstehen. Sein Wille aus den gängigen kriminellen Methoden auszubrechen und etwas Gutes fürs Klima zu tun finde ich berührend.

Milan Peschel hat im Interview gesagt, dass er es gut fand, dass du die Kontrolle über den Film ein bisschen abgegeben hast. Wie war das für dich?

Ich lasse gerne Spontanität und Zufälle auf dem Set zu, wahrscheinlich meint er das. Insgeheim behalte ich aber die Kontrolle schon.

Schön, wenn das gar nicht so auffällt.

Und warum ist Kontrollverlust (manchmal) eine gute Sache?

Andrè Gide hat mal gesagt: Jedes Kunstwerk ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem lieben Gott. Je weniger der Künstler dazu beiträgt, desto besser wird es.

Milan Peschel im Interview zu Schwarze Schafe
© Port au Prince Film

Du hast in deinem Leben schon einige Berufe ausprobiert. Und auch die Figuren im Film sind ja so ein bisschen auf der Suche nach dem nächsten Ding. Wie gehen wir gut damit um, dass wir oft nicht wissen, was als nächstes kommt?

Ich glaube je absichtsloser und spontaner man durchs Leben gehen kann, desto eher gelingt es einem sich auf eine neue Situation einzustellen. Oft sind es ja die Erwartungen, die einem im Weg stehen, einfach anzunehmen was kommt.

Anders als die Figuren in deinem Film, halten viele Menschen sich ja eher zurück, versuchen irgendwie unterm Radar zu fliegen, nicht aufzufallen. Warum ist das vielleicht gar nicht die beste Taktik?

Ich weiß nicht, ob es eine schlechtere Taktik ist, aber sie ist definitiv mutloser. Ich glaube man sollte für seinen Überzeugungen auch mal laut werden können und lieber mal riskieren, dafür Schelte zu bekommen, als nie einen Mucks machen.

Oliver Rihs im Interview zu Schwarze Schafe
© Carolina Rihs

Sumpfkrabbenfischer, Gender-Puppen-Herstellerin, klimaneutraler Clanchef: Welche deiner Passionen würdest du eigentlich auch gern noch zum Beruf machen?

Tatsächlich gehe ich ja vielen meiner Passionen nach, ich mache viel philanthropische Arbeit mit Jugendlichen, Geflüchteten und Obdachlosen, produziere Wein, organisiere Partys, schreibe einen Roman – ich bin ziemlich ausgelastet und gesättigt.

Warum ist Berlin eigentlich selbst im Hochsommer sone coole Stadt?

Ich habe da so eine Hassliebe zur Stadt und mir passt die Stadt im Sommer sicher besser als im Winter, wo ich eigentlich immer in die Schweizer Berge flüchten will.

Eins ist sicher: Berlin ist und bleibt ein guter Hort für schwarze Schafe.

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