Ab heute könnt ihr „Die my Love“ im Kino anschauen. Ich will gleichzeitig dazu raten und warnen. Denn das, was ihr im Film zu sehen bekommt, das geht schon an die Substanz.
Als ich nur das Filmplakat im öffentlichen Raum entdeckt habe, dachte ich: Oh, eine Romcom mit Jennifer Lawrence und Robert Pattinson, interessant. Dann habe ich den Trailer angeguckt und dachte: Was genau ist da eigentlich los? Und nachdem ich den Film im Rahmen eines Special Screenings im ausverkauften Haus gesehen habe, ist meine vorherschende Frage: Warum reden alle nur darüber, dass es in dem Film um die unterschiedlichen Phasen der Liebe geht?
Für mich im Fokus: Mutterschaft
Für mich ist die Geschichte, in der Jennifer Lawrence als Laura wirklich alles dominiert, vor allem eine über Mutterschaft und darüber, was die mit Frauen anstellen kann. Wir reden von Einsamkeit, absoluter Langeweile und postnatalen depressiven Verstimmungen. Es geht darum, wie wenig man sich in dieser herausfordernden Phase noch spürt, wie einsam sich die Momente anfühlen und ehrlicherweise auch, wie wenig stimuliert (auf allen Ebenen) man sich von diesem lebensverändernden Ereignis spürt.

Laura und Jackson ziehen in ein Haus, das mal Jackson´s Onkel gehörte, bevor der sich das Leben genommen hat. Es ist schmutzig, baufällig, einsam. Laura träumt davon, hier ihren Roman zu schreiben, Jackson ist vor allem viel unterwegs (und nicht immer treu …). Das Baby, das die beiden miteinander bekommen, will versorgt werden, die Carearbeit bleibt vor allem an Laura hängen (auch wenn man Jackson sieht, wie er sich um den Jungen auch kümmert). Eine Szene bei der ich dachte: Es ist so typisch war die, in der Jackson ihr einen Hund mit nach Hause bringt und überhaupt nicht versteht, warum das der absolute falsche Gedanke ist.
Krass und unerwartet, aber nachvollziehbar
Der Film ist viel, das durchaus. Jemand hat ihn mir gegenüber als „verstörend“ bezeichnet. Ich empfand das gar nicht so. Ja, es gibt krasse, unerwartete Szenen, es gibt mehrmals echt viel Krach, der an den Nerven zehrt. Dem muss man sich aussetzen wollen. Und auch wenn ich zum Glück nie erlebt habe, was Laura da alles durchmachen muss: Ich kann da viel wiedererkennen. Weil Mutterschaft noch immer so ein einschneidendes Erlebnis ist, über das wir zwar viel reden, das oft aber eben eher rosarot gezeichnet wird.

Ja, die Liebe zwischen den Beiden ändert sich, wie sich Liebe immer ändert. Egal wie sehr wir uns das manchmal eben wünschen, Liebe kann nicht immer so bleiben, wie sie einmal war. Ich verstehe also den Ansatz, schon allein weil der Kinofilm ja auch „Die my Love“ heißt, den Fokus auf die sich wandelnde, eskalierende Liebe zu legen. Für mich steht die Mutterschaft aber eindeutig im Vordergrund.
Jennifer Lawrence spielt diese Rolle so intensiv, dass ich davon wirklich gefesselt war. Der Film ist mit zwei Stunden schon recht lang und wenn ihr gerade mental sowieso angefasst seid, dann ist das sicher nicht der Film der Stunde. Wenn ihr aber sagt: Ich habe Lust mich mal einem Film auszusetzen, der überhaupt nichts mit Feel good (oder Romcom) zu tun hat, dann ist „Die my Love“ auf jeden Fall sehenswert.
„Die my Love“ läuft ab sofort in den Kinos.

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